Leonilde Iotti
(10. April 1920 - 03. Dezember 1999)
Leonilde „Nilde“ Iotti (* 10. April 1920 in Reggio nell’Emilia, Italien; † 3. Dezember 1999 in Rom) war eine italienische Politikerin. Sie gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg der Verfassunggebenden Versammlung sowie von 1948 bis zu ihrem Tod ununterbrochen der italienischen Abgeordnetenkammer an, deren Präsidentin sie von 1979 bis 1992 war.
Nilde Iotti studierte in Mailand Literatur. Nach ihrem Abschluss trat sie der Frauenorganisation der Faschistischen Partei bei. Nach dem Sturz Mussolinis näherte sich Iotti den noch im Geheimen operierenden Kommunisten an und wurde im antifaschistischen Widerstand (Resistenza) aktiv. Nach Kriegsende wurde sie Vorsitzende der aus den Resistenza-Frauengruppen hervorgegangenen Unione donne italiane.
Iotti wurde 1946 als Kandidatin der Kommunistischen Partei Italiens in die Verfassunggebende Versammlung der Italienischen Republik gewählt. Dort gehörte sie dem sogenannten „Ausschuss der 75“ an, der für die Ausarbeitung des Verfassungsentwurfs zuständig war. Iotti war somit eine der Mütter der republikanischen Verfassung. Von 1979 bis 1992 war sie Präsidentin der Abgeordnetenkammer und damit die erste Frau im dritthöchsten Staatsamt. 1979 wurde sie zum Mitglied des Europäischen Parlamentes und gehörte diesem bis zum Ende der 1. Wahlperiode 1984 an.
(Quelle: Wikipedia)
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